Vandalismus und Gewalt

Vandalismus und Gewalt – Nur ein Jugendproblem?

In den letzten Monaten wurde viel über Vandalismus,
Ruhestörung und Gewalt in Herrenberg diskutiert. Dabei ging es immer wieder um
„die Jugendlichen“. Die Lösungsvorschläge reichen von Nachtwanderern über mehr
Polizeipräsenz bis hin zu privaten Sicherheitsdiensten. Ist es aber so einfach?

Ich denke nein! Ja, es gibt Gewalt und Vandalismus in
Herrenberg. Leider sind auch wir keine Insel der Glückseligen und Veränderungen
in der Gesellschaft und der Jugendkultur machen vor Herrenberg nicht halt.
Diese Probleme beschränken sich aber nicht auf das Herrenberger Jugendhaus oder
die Gassen der Altstadt am Wochenende. Probleme gibt es auch in den Vereinen
und Schulen und selbstverständlich in den Familien.

Wie könnte vor diesem Hintergrund eine Lösung aussehen? Ich
denke, hier brauchen wir einen neuen, ganzheitlichen Ansatz. Herrenberg
engagiert sich in vielen Bereichen bereits sehr stark. Jugendhaus,
Stadtjugendring, Familienbildungsstätte, Streetworker, Vereine und Kirchen,
alle diese Partner und Einrichtungen sind in der Jugendhilfe aktiv. Die
Schulsozialarbeit soll ausgebaut werden. Viel Positives findet hier statt.

Für die Zukunft sollten wir aber viel stärker als in der
Vergangenheit vernetzt denken. Wir wollen keine Feierverbote und hochgeklappte
Bürgersteige. Wir wollen aber auch kein Klima, dass Grenzüberschreitungen
achselzuckend toleriert. Dies gilt für Jugendliche, aber gerade auch für
Erwachsene, die oft kein Vorbild sind.

Wir wollen eine lebenswerte Stadt für alle. Benennen wir die
bestehende Probleme ehrlich. Hierzu ist ein offener Dialog zwischen
Jugendhilfeeinrichtungen, Stadtverwaltung, Polizei und Bürgerschaft notwendig.
Dabei muss es um Sofortmaßnahmen gehen um Auswüchse zu verhindern, es muss aber
viel mehr noch darum gehen, Jugendlichen und Familien Hilfen anzubieten. Es
gilt Werte für ein Miteinander aller Kulturen und Generationen zu vermitteln. Ein
positives Beispiel hierfür ist das Projekt Anstoß. Dabei dürfen wir aber nicht
stehen bleiben. Dies muss ein besonderes Anliegen für die „Mitmachstadt
Herrenberg“ sein. Wir brauchen die engagierten Bürgerinnen und Bürger.

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